Wenn ich groß bin [8+]

1. Preis der Hildesheimer BürgerStiftung 2018

 

Ein Generationen-übergreifendes Recherche-Projekt für Träumer und Traumverwirklicher

 

Eine Koproduktion mit dem Theater für Niedersachsen

 

 

Wir alle haben Träume - jeder Mensch, egal wie alt er ist und woher er kommt. Kindheitsträume hat auch jeder, oder hatte sie mal, als er noch Kind war. An die Erforschung dieser Kindheitsträume macht sich das Theater Fata Morgana in seinem seltsamen Labor, das auch ein Archiv ist, eine Sammelstätte für verloren gegangene und wiedergefundene Träume von Kindern und Erwachsenen. Die drei SchauspielerInnen haben nämlich nicht nur in ihren eigenen Erinnerungen gegraben, sondern auch Kinder aus aller Welt danach befragt, wie sie sich ihr Leben vorstellen, wenn sie groß sind - und Erwachsene danach, welche Zukunftsträume sie hatten, als sie noch Kinder waren und was daraus geworden ist. Das Theater Fata Morgana lässt seine außergewöhnliche Traumsammlung vor den Augen der Zuschauer lebendig werden: mal durch schlichte Erzählung, mal werden Träume nachgespielt, mal kommen die Träumer selbst zu Wort. Und dabei stellt sich heraus, dass Träume von einem guten, glücklichen und erfüllenden Leben uns alle verbinden. Aber inwiefern haben sich Kindheitsträume über Generationen hinweg verändert? Wie haben sich Oma und Opa ihre zukünftigen Leben und die sie dann umgebende Welt vorgestellt, als sie selbst noch Kinder waren? Ähneln deren Kindheitsträume in entbehrungsreichen Nachkriegsjahren vielleicht sogar denen jener Kinder, die in heutiger Zeit aus syrischen Kriegsgebieten nach Deutschland flüchten? Und lassen solche Krisensituationen den kindlichen Wunsch nach persönlicher Entfaltung nicht vermutlich in den Hintergrund rücken zugunsten des schlichten Traums von einer friedlichen und sicheren Zukunft ohne Hunger und Angst?

Aber auch in deutschen „Wohlstands-Familien“, in denen Existenzängste keine Rolle spielen, beginnt sich eine Entwicklung abzuzeichnen, in der die Fantasie zunehmend dem Realitätssinn weicht: Wenn übereifrige Helikopter-Eltern die Karriereplanung und Lebensgestaltung ihres Nachwuchses schon früh knallharten Optimierungsansprüchen unterwerfen, bleibt nur noch wenig Platz für Kinderträume. Hier ist das Team des Theater Fata Morgana gefragt um Strategien zu entwickeln, wie wir die Träume in unsere Leben zurückholen können!

 

Das Team des Theater Fata Morgana hat Biografien und historische Aufzeichnungen durchforstet, Schulkinder und Erwachsene befragt, Flüchtlings- und Seniorenheime besucht, Interviews an Fernseh-Stars und Politiker verschickt und in eigenen Familiengeschichten gegraben. Das Ergebnis dieser umfangreichen Recherche-Arbeit ist eine leichtfüßige, humorvolle, melancholische, urkomische, einfühlsame und nachdenklich stimmende Performance für Menschen ab 8 Jahren und eine Anleitung zum Träume-Verwirklichen.

 

 

Mit: Karl-Heinz Ahlers, Hartmut Fiegen & Angelina Häntsch

Regie: Thomas Esser

Ausstattung: Marcel Weinand

 

Dauer: 60 Minuten

 

Premiere: 15. März 2018

Presse:

„Wenn du dir einen anderen Namen geben könntest, welchen würdest du auswählen? Für die befragte Neunjährige eine ganz klare Sache: „Max Power.“ Was Homer Simpson konnte, kann sie schon lange. Zum Geburtstag hätte sie gern eine Babykatze. Für die Zukunft wünscht sie sich Frieden und weniger Umweltzerstörung.

Verblüffend ist die Größe der Gedanken, die sich die Kleinen über die Welt machen, während Erwachsene eher selbstbezogene Wünsche äußern, wenn sie in die Zukunft blicken: Reisen oder anhaltende Gesundheit. Das Erstaunen greifen die drei Forscher des Theater Fata Morgana auf der Bühne auf. Während sie in großen Kartons voller Spielzeug kramen, freuen sie sich darüber, dass Haustiere die Liste an Geburtstagswünschen anführen, weit vor den Computerspielen.

Fast 400 Fragebögen hat die Gruppe Fata Morgana für ihr Stück „Wenn ich groß bin“ von Menschen zwischen 7 und 94 Jahren ausfüllen lassen. Dafür haben sie Schulen, Flüchtlings- und Seniorenheimen Besuche abgestattet und sind mit ganz verschiedenen Träumern und Traum-Verwirklichern ins Gespräch gekommen. Nun kommt das Ganze auf die Bühne des theo im TfN, gestern hatte das Stück Premiere.

Angelina Häntsch, Hartmut Fiegen und Karl-Heinz Ahlers bewegen sich in weißen Laborkitteln zwischen Schreibtischen, Aktenschrank und Diaprojektor hin und her. Sie schreiben Statistiken an die Wände und rufen sich Prozentzahlen zu.

Was nach schnödem Büroalltag klingt, wird von Fata Morgana als lebendige Geschichte über die Träume von Jung und Alt inszeniert. Die Forscher schnuppern an ihren Fundstücken, jauchzen beim Antesten von VR-Brillen, tanzen oder geben Schminktipps wie in Youtube-Videos. Die Mittel hat Regisseur Thomas Esser gut gewählt. Das Labor wird zur Spielwiese, auf der die Forscher sich den Erzählungen der Befragten nähern.

Immer wieder schlüpfen sie dazu in die Rollen verschiedener Personen: ein Lehrer, der immer Indianer sein wollte, ein Jugendlicher aus Syrien, der sich eine Kamera wünscht, die ältere Dame, die in ihrer Jugend Autorennen fahren wollte. Um die Rückblicke der Großen geht es ebenso wie um die Visionen der Kleinen. Wie stellst du dir die Zukunft vor? Sind sie zufrieden mit ihrem Lebensweg? Was möchtest du mal werden? Haben sie sich je einen Kindheitstraum erfüllt?

Fata Morgana betrachtet das Träumen von allen Seiten, ohne im Märchenhaften zu verweilen. Stattdessen öffnen sich auch politische Horizonte. Fluchterfahrungen klingen ebenso an wie der Umgang der Menschen mit der Umwelt oder mit technischen Erneuerungen. Das alles gelingt subtil, ohne Holzhammer oder Belehrung und zugleich mit Spaß an der Sache.

Es macht Freude, den Darstellern zuzusehen, die als Team gut funktionieren und angenehm unaufgesetzt spielen. Bemerkenswert auch, dass bewusst die Genderrollenverlassen werden. Der Forscher spielt da auch mal die Schülerin und seine Kollegin den Indianer. Auch Mama und Papa tauschen ihre Geschlechter, wenn sie den Berufswünschen der Sprösslinge eine Grenze nach der anderen setzen.

Manchmal müssen Träume auch sterben. Die Frage ist nur: Warum eigentlich? „Wenn ich groß bin“ ist ein Stück für Zuschauer ab 8 Jahren, aber unbedingt zu empfehlen für Menschen jeden Alters. Denn wir alle können noch viel darüber lernen, was es bewirken kann, seine Kindheitsvisionen wahr werden zu lassen.“

 

(Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 16.03. 2018)

 

 

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